Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern
und freuen uns auf Ihren Besuch in unserem Ladengeschäft!
Öffnungszeiten
Mo. bis Sa. 9:00 bis 13:00 Uhr // Mo. bis Fr. 14:30 bis 18:00 Uhr
Ilsfelder Str. 5, 74223 Flein // Telefon: 07131/8984083
Mangos im Osternest
..das war wohl nichts. Aber bald ist es so weit: Wir erwarten wieder Flugmangos aus Burkina Faso.
Zur Erinnerung: Der Untergruppenbacher Verein „Freundeskreis Bareka e. V.“ engagiert sich seit Jahren in vielfältigen Projekten in Burkina Faso, dem Land am Rande der Sahelzone. Eins dieser Projekte sind Flugmangos für unsere Region.
Zur Erinnerung:
„Flugmangos“ heißt, dass die Früchte nicht – wie allgemein üblich – unreif geerntet werden und künstlich in Lagerhäusern und Schiffsbäuchen reifen, sondern vor Ort an Bäumen und dann per Flugzeug nach Europa transportiert werden. Es gibt ein ausgeklügeltes System der regionalen Verteilung, denn die reifen Früchte müssen schnell zu den Verbrauchern kommen. Wann genau die Früchte eintreffen, weiß man noch nicht, aber es soll bald so weit sein.
Aufgrund der recht lebhaften Nachfrage im letzten Jahr, haben wir im Weltladen eine größere Menge bestellt. Die Früchte werden stückweise verkauft und können vorbestellt werden.
Im Internet gibt es viele Tipps zur Verarbeitung und leckere Rezepte. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: selbst gekochte Mango Marmelade ist superlecker und hat in meiner Familie reißenden Absatz gefunden.
Wer die Ankunft der Mangos nicht verpassen will, sollte ab und zu einen Blick auf unsere Homepage werfen: www.weltladen-flein-talheim.de oder im Laden nachfragen. Wir werden den Termin, sobald er feststeht, publik machen.
Übrigens: am 06. Juni ist eine Veranstaltung über Burkina Faso im Alten Rathaus in Flein geplant.
Bruni Müllner
Schokolade – der neue Luxus?
4 Euro für eine Tafel Schokolade – gehts noch? Wer soll sich das noch leisten können?
Das fragen sich auch MitarbeiterInnen im Weltladen Flein-Talheim angesichts der letzten Preissteigerung, einer von recht vielen in den letzten Monaten und Jahren.
Ein kurzer Rückblick:
Die ersten Kakaobohnen brachte Kolumbus aus Amerika mit, ohne dass man zu dieser Zeit etwas damit anfangen konnte. Erst später wurde aus den Kakaobohnen durch die Zugabe von Honig und Zucker ein Luxusgetränk mit wachsender Beliebtheit in adligen Kreisen.
Die industrielle Herstellung von fester Schokolade, wie wir sie kennen, ist technisch anspruchsvoll. Zunächst werden Kakaobohnen zu Kakaobutter verarbeitet. Soll daraus Schokolade werden, wird sie mit Zucker, Milch und Gewürzen vermischt. Diese Schokoladenmasse wurde zunächst in Walzwerken fein vermahlen, denn die so erhaltene Masse fühlte sich im Mund unangenehm sandig an. Heinrich Stollwerck erhielt 1873 das Reichspatent auf seine Konstruktion einer Walze, die ein zufriedenstellendes Ergebnis in größeren Mengen schaffte. Dieses „Conchieren“ dauerte noch bis zu 90 Stunden. Erst moderne Technik ermöglichte eine starke Verkürzung dieses Vorgangs.
Aber noch lange Zeit war Schokolade ein Luxusprodukt, das sich längst nicht alle Menschen leisten konnten. Wir Älteren erinnern uns...
Heute ist Schokolade zwar ein Massenprodukt und in jedem Supermarkt und Kiosk massenhaft vorhanden, aber auch mit moderner Technik ist die Herstellung aufwendig und belastet die Umwelt: Der Wasserverbrauch liegt bei 10.000 l pro kg Schokolade. Und Kakaobäume brauchen viel Fläche: Um 1 kg Kakao zu produzieren, benötigt man 20m². Zum Vergleich: Für Reis braucht man 2,5 m², für Weizen 1,8 m².
70 % der globalen Kakaoproduktion stammen aus Westafrika, vor allem aus Ghana und der Elfenbeinküste, bis heute der weltweit größte Exporteur von Kakao.
Der üppige Regenwald wurde zu Kakaoplantagen, die vor allem von Kleinbauern bewirtschaftet werden. Kakaoanbau ist harte Arbeit. Die reifen Kakaoschoten werden vom Baum geerntet und aufgeschnitten, um die feuchten Bohnen im Inneren freizulegen. Diese werden dann bis zu sieben Tage lang fermentiert und anschließend sorgfältig getrocknet. Die weitere Verarbeitung findet in den Industrieländern statt. Die bäuerlichen ProduzentInnen sind arm, Kinderarbeit ist ein großes Problem und die meisten haben vermutlich noch nie Schokolade gegessen.
Der faire Handel ermöglicht den in Kooperativen organisierten Bauern zwar sichere und faire Bedingungen sowie eine funktionierende Infrastruktur, in der alle Kinder zur Schule gehen können und soziale Versorgung bei Krankheit einigermaßen gesichert ist.
Aber in den letzten Jahren hat der Klimawandel gefährliche Dimensionen angenommen: Kakaobäume wachsen nur in Gebieten rund um den Äquator und sind sehr empfindlich. Ist es zu nass, kann die Frucht verschimmeln, fehlt Wasser, vertrocknet sie leicht. Wegen des Klimawandels schwankt das Wetter in den Tropen stärker als bisher. Das Wetterphänomen La Niña hat in den vergangenen Jahren vor allem Regen nach Westafrika gebracht. Die Folge: Missernten. Und Krankheiten: 2003 trat in der Provinz Marahoue im Zentrum des Landes erstmals der Cacao-swollen-shoot-Virus auf und vernichtete den Kakaoanbau auf 8000 Hektar Fläche. Dieser Virus befällt nur den Kakaobaum und wird durch Läuse übertragen. Mit Stand Juni 2018 gibt es kein Mittel dagegen, auch das Nachbarland Ghana, zweitgrößter Kakaobohnenproduzent, ist betroffen. Es ist also zu befürchten, dass die Preise weltweit weiter steigen werden, denn Kakaobäume eben mal woanders anpflanzen geht nicht, brauchen sie doch mehrere Jahre, bis sie Früchte tragen. Quellen: wikipedia, taz vom 05. 03. 2025
Keine guten Aussichten für Naschkatzen.
Aber für alle Kundinnen und Kunden im Weltladen Flein-Talheim e.V. gilt ja auch: Helfen durch Kaufen.
Bruni Müllner
20 Jahre Weltladen Flein-Talheim e.V. – Wie alles anfing…
Am Anfang stand der ökumenische Arbeitskreis Dritte Welt, ins Leben gerufen von engagierten Menschen aus Talheim und Flein, der schon viele Jahre Aktionen zum Thema veranstaltete und jetzt mehr wollte.
Im Mai 2005 gab es einen Aufruf in den Fleiner Nachrichten:
„Unser Vorhaben in naher Zukunft: Einen Weltladen hier bei uns in Flein mit regelmäßigen Öffnungszeiten und einem vielfältigen Warenangebot aus „Fairem Handel“ zu eröffnen!“
Der Aufruf hatte Erfolg: Es meldeten sich etliche interessierte Menschen, die auch bereit waren, das Projekt zu stemmen. Fehlte noch ein passender Raum: Erich Kern, Besitzer des ehemaligen Hofladens bot recht spontan die Räume an, seine Lebensgefährtin (und seit kurzem unsere aktuelle Vorständin) bestärkte ihn dabei.
Im Juli fand das entscheidende Treffen des Ökumenischen Arbeitskreises 3. Welt mit einem Herrn von der GEPA als Experten für Weltladen-Arbeit statt. Es war wohl eine hitzige Diskussion, wie das abschließende Stimmungsbild zeigt: „10 Anwesende waren dafür, 8 dagegen und 5 enthielten sich“.
„Es wird dafür plädiert, die Sache jetzt anzupacken, einen Trägerverein zu gründen und mit dem Vermieter einen Vertrag auszuhandeln.“ So steht es im Protokoll.
Ende August wurde zur Gründungsversammlung des Trägervereins eingeladen, man traf sich im Hause Kachelofen-Schweikert. 22 interessierte Menschen waren dabei und wurden Mitglied.
In den folgenden Wochen wurde geplant, Bürokratie abgearbeitet, gewerkelt, renoviert, eingekauft und eingerichtet.
Am Mittwoch, 03. November war der erste Verkaufstag, am Samstag, 05. November das Eröffnungsfest.
Ende April 2006 fand in Talheim die erste „offizielle“ Mitgliederversammlung statt - mit Bürgermeister und Offiziellen aus beiden Gemeinden.
Der Verein hat jetzt 39 Mitglieder, und es ist erstaunlich, was sie im ersten Jahr dann auf die Beine gestellt haben: Fair play mit fairen Bällen und Fußball-Quiz zur Fußball-WM, Teilnahme am Weltgebetstag, Warenkunde, Aktion mit Konfirmandinnen, Beteiligung beim Gottesdienst im Grünen auf dem Haigern, Beitrag zum Kinderferienprogramm, Lateinamerika-Abend…
Übrigens: einige der damals Aktiven sind noch immer aktiv dabei.
Bruni Müllner
19. Mitgliederversammlung des Vereins Weltladen Flein-Talheim e.V.
Wir schreiben das Jahr 20 nach der Vereinsgründung 2005, hielten allerdings erst die 19. Mitgliederversammlung ab, da eine Veranstaltung wegen der Corona-Epidemie ausfallen musste.
Bruni Müllner begrüßte die nicht übermäßig zahlreichen Anwesenden, bedankte sich für ihr Kommen und begründete die zahlreichen Absagen aufgrund von Krankheit und Terminüberschneidungen.
Ulli Schwechheimer stellte fest, dass alle Regularien eingehalten wurden und gab zunächst einen Rückblick auf das vergangene Jahr, das durch zwei große Veränderungen geprägt war: die Umstellung auf ein zeitgemäßes digitales Warenwirtschaftssystem sowie die Änderung der Satzung des Vereins und der Wechsel zu einem Vorstandsteam.
Ein besonderer Dank ging an Eva Baum, die nicht nur den Weltladen in Talheim nachhaltig sichtbar gemacht hat, sondern auch dafür gesorgt hat, dass es jetzt aktive Talheimerinnen im Weltladenteam gibt.
Wolfgang Heuler benannte die wichtigsten Zahlen auf der Einnahmen- und Ausgabenseite, alles in allem eine gute Bilanz. Die Kassenprüferinnen bestätigten ihm sehr gute Arbeit.
Nach den ganzen Regularien stand auch diesmal eine Wahl an:
Da der gesamte Vorstand im Jahr 2024 für zwei Jahre gewählt worden war und eigentlich im jährlichen Turnus die Wahl eines Teils des Vorstandes erfolgen sollte, trat Ulli Schwechheimer mit sofortiger Wirkung zurück und wurde – da es keine Gegenkandidaten gab, einstimmig für die nächsten zwei Jahre gewählt.
Bruni Müllner begann den Ausblick aufs Jahr 2025 mit einem Rückblick auf die Anfänge, soll doch das Jubiläum 20 Jahre Weltladen Flein-Talheim gebührend gefeiert werden:
2005 gab es schon seit einigen Jahren einen regen „Arbeitskreis 3. Welt“ (so sagte man damals noch). Am 30.08.2005 wurde dann nach heftigen Diskussionen im Hause Kachelofen-Schweikert in Flein der Verein gegründet.
Wir wollen die vergangenen 20 Jahre in den nächsten Monaten mit Erinnerungen und Rückblicken Revue passieren lassen, aber auch in die Zukunft schauen.
Geplante Veranstaltungen für das Jahr 2025 sind:
➢ Samstag, 10.05.25: Am Weltladentag des Dachverbandes Aktionen rund um den Weltladen zum Thema Schokolade
➢ Donnerstag, 05.06.25: Vortrag im Alten Rathaus zum Thema Burkina Faso: Mangos und mehr. In Zusammenarbeit dem Untergruppenbacher Verein Bareka und Weltladenmitarbeiterinnen.
➢ Donnerstag, 18.09.25 Vortrag zu „Hidden Hunger“ im Alten Rathaus in Zusammenarbeit mit dem Verein Shining Eyes
➢ Samstag, 11.10.25 Fest im evangelischen Gemeindehaus mit Musik, Ausstellungen, Essen, Trinken…
Wie üblich gab es am Ende des „offiziellen Teils“ noch Gelegenheit, bei einem Glas Wein und fairen Knabbereien zu plaudern und zu planen und Erinnerungen auszutauschen.
Bruni Müllner
Der Weltladen sieht mal wieder ROT!
Grüße aus dem fernen Afrika
Über unsere Vereinsmitglieder Christa und Jens Herbst erreichten uns Grüße zu Weihnachten und zum Jahreswechsel aus dem Kloster Babété in Kamerun. Unsere Familie Herbst pflegt schon viele Jahre intensiven Kontakt zum Kloster und zu Schwester Odette., und der Weltladen unterstützt das Kloster regelmäßig durch Spenden und den Verkauf von Trockenfrüchten.
Am 23. 12. schreibt Schwester Odette
„Ich bin wirklich sehr froh über die Spenden, die wir erhalten haben und die es uns ermöglichten, viele Dinge für das Kloster und die Kinder neu zu machen. ... Mit der großen Spende, die wir im November erhalten haben, konnten wir den Wasserturm reparieren, der einen Riss hatte und das ganze Wasser lief heraus und wenn wir nichts unternommen hätten, hätte er reißen und herunterfallen können...
Und am 09.01.25 kommt bereits die nächste Nachricht
„Das Jahr hat gut angefangen und wir danken Gott dafür, dass es den Kindern im Waisenhaus gut geht und sie am Montag wieder in die Schule gegangen sind. …
Danke für alles, was ihr immer für uns tut, dank euch konnten wir die Waisenkinder ernähren, die Bedürftigen pflegen, die Schulgebühren bezahlen und den Menschen in Not beistehen.“
Zum Hintergrund:
Das Kloster Babété ist ein kleines Dörfchen im Westen Kameruns mit etwa 1000 Einwohnern. Es liegt in der Nähe von Bafoussam, der größten Stadt im Westen Kameruns. Vor über 20 Jahren haben Schweizer Benediktinerinnen dort ein Kloster gegründet, das inzwischen schon lange von einheimischen Schwestern bewirtschaftet und geleitet wird. Schon lange gibt es ein Waisenhaus, eine Krankenstation, Landwirtschaft und vieles mehr.
Unter „vieles mehr“ fällt auch die Aufnahme von Geflüchteten, denn die „anglophone Krise“ zwischen dem frankophonen Zentralstaat und den kleineren anglophonen Landesteilen schwelt seit der Abschaffung des Föderalismus in den 1970er Jahren und eskalierte 2017 in bewaffnete Auseinandersetzungen. Der festgefahrene Konflikt hat seit 2017 über 6.000 Menschen das Leben gekostet.
Der Konflikt begann mit dem Schulanfang 2016, als französischsprachige Richter-innen und Lehrkräfte, die oft kein Englisch beherrschen, in die anglophonen Regionen entsandt wurden. Diese verdrängen nicht nur die englische Sprache aus dem öffentlichen Raum, sondern importieren das französisch geprägte Rechts- und Bildungssystem in die anglophonen Landesteile.
Die anglophone Krise ist somit eine Spätfolge der (De-)Kolonialisierung Kameruns: Die Grundsteine für die unterschiedlichen wirtschaftlichen, territorialen und politischen Systeme (…) wurden in der Zeit der britischen und französischen Kolonialverwaltung gelegt. Die Folge ist eine seit 1960 stetig wachsende Marginalisierung der anglophonen Regionen. (Miriam Glund für bpb.de)
Zwischen 1884 und 1919 war Kamerun übrigens eine deutsche Kolonie. Etwa 40 000 kulturelle und künstlerische Objekte befinden sich in deutschen Museen. (wikipedia)
Was machen die Schafe im Weinberg?
Bei den beiden Winzerfamilien Seiz und Münzing aus Flein gedeihen Trauben für die hochwertigen Fleiner Weine unter tatkräftiger Mithilfe von flauschigen Schafen. Das ist nicht nur charmant anzusehen, sondern vor allem ein Stück ganzheitlicher und umweltverträglicher Weinbau.
Schafe gehören zu den ersten Nutztieren der Menschheit. Sie wurden bereits vor rund 10.000 Jahren domestiziert und haben Menschen in kargen Regionen beim Überleben geholfen. Vor rund 70 Jahren war es auch keine Seltenheit, dass Tiere in den Weinbergen hausten. Denn in der Weidetierhaltung war das Futter knapp. Die Rebflächen boten somit eine hervorragende Nahrungsgrundlage. Zusätzlich war Kunstdünger teuer oder überhaupt nicht verfügbar.
Heute ist das anders. Schafe im Weinberg sorgen eher für Erstaunen oder gar Kopfschütteln.
Dabei ist es durchaus erwiesen, dass sich durch die Flächenextensivierung und Doppelnutzung Synergien ergeben können. Beispielsweise könnten die Tiere durch folgende Vorteile den Winzer im Weinberg unterstützen:
- Die Schafe fressen die Rebstöcke von störendem Bewuchs frei.
- Ihre Bewegung fördert die Infiltration des Bodens.
- Dank der »Mäharbeiten« der Schafe ist weniger Maschineneinsatz notwendig und CO2-Ausstoß wird vermindert.
- Die Schafe »entblättern« die Traubenzone. Eine für die Weinqualität unverzichtbare Arbeit.
- Der wertvolle Dung der Schafe fördert die Artenvielfalt in den Weinbergen.
Quelle: Genossenschaftskellerei Heilbronn - Weinkeller Flein-Talheim